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Lesung mit US-Autor Yascha Mounk: Das Große Experiment – Wie Diversität die Demokratie bedroht und bereichert

Die meisten Menschen denken bei dem Wort „Experiment“ wahrscheinlich an Erlenmeyerkolben, Reagenzgläser und, wenn sie spannenden Chemie-, Physik- oder Biologieunterricht hatten, auch an Explosionen.

In seinem kürzlich bei Droemer Knaur erschienenen Buch Das Große Experiment. Wie Diversität die Demokratie bedroht und bereichert erläutert der deutsch-amerikanische Politologe Professor Dr. Yascha Mounk, wie man den Begriff noch verstehen kann. Am 5. April war er beim AmerikaHaus NRW e.V., dem Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS) und der Bonner Akademie für Forschung und Lehre praktischer Politik (BAPP) zu Gast und hat im Gespräch mit der Journalistin Judith Sevinç Basad über sein Buch diskutiert und die spannenden, teils kritischen Fragen von ihr und dem Publikum beantwortet.

In einem Impulsvortrag erklärte Yascha Mounk, dass er der Ansicht sei, unsere Gesellschaft befände sich in einem Experiment, in dem es um den Umgang mit ungeplanten Situationen gehe. Die Frage sei nicht mehr, ob wir eine diverse Gesellschaft wollten, sondern wie wir in ihr leben möchten. Insgesamt wünsche er sich dabei eine optimistischere Sicht auf den Zustand unserer Gesellschaft, denn verglichen mit früheren Zeiten habe es große Verbesserungen beim Umgang mit Diversität gegeben. Problematisch werde es nur, wenn die individuelle Gruppenzugehörigkeit schwerer als das Staatsinteresse gewichtet werde und sich kein Sozialstaat, Bildungs- oder Gesundheitssystem bilden könne. Demokratie als Staatsform sei hierbei auch kein Garant für ein harmonisches Zusammenleben in Vielfalt. Vielmehr müsse man eine Möglichkeit finden, Individuum, Gruppe und Staat zu verbinden. Diese Möglichkeit sehe er im sogenannten „Kulturpatriotismus“: Dieser gehe über einen bisweilen technisch anmutenden Verfassungspatriotismus hinaus und betone vielmehr die heute tatsächlich gelebte, vielfältige Kultur – unter Einbindung sowohl traditioneller als auch neuer kultureller Einflüsse. In diesem Zusammenhang betonte er, dass der Patriotismus als Konzept nicht Rechtsextremen überlassen werden dürfe.

Im Gespräch mit Moderatorin Judith Sevinç Basad griff Mounk einige Fragen und Anregungen aus dem Publikum auf. Im Anschluss stand er noch für eine Buchsignierung zur Verfügung. Wir danken allen Beteiligten für die spannende Veranstaltung!

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