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Freie Bahn dem Marshall-Plan – Was bleibt?

In Zeiten des politischen Klein-Kleins sehnt sich so mancher nach großen politischen Visionen, die die Jahrzehnte überdauern: nach Visionen wie dem Marshall-Plan (offiziell „European Recovery Program“), der gemeinsam mit dem Fulbright-Programm die gewachsene transatlantische Freundschaft maßgeblich mitbegründete. Über Historie, Erbe und Zukunft des Marshall-Plans, aber auch der transatlantischen Beziehungen, diskutierte am Abend des 24. Juni ein hochkarätig besetztes Podium in den Räumen der NRW.BANK.

Eingangs hielt NRW-Wirtschaftsminister Professor Andreas Pinkwart ein leidenschaftliches Plädoyer für die mutige Entscheidung Trumans und Marshalls, den vormaligen Kriegsgegnern mit einem großangelegten Wirtschafts- und Konjunkturprogramm zu helfen. Dessen zugrundeliegender Gedanke der „Hilfe zur Selbsthilfe“ sei auch heute noch ein wichtiger Grundsatz erfolgreicher Entwicklungshilfe. In der anschließenden Podiumsdiskussion unter Beteiligung des Ministers wurden dessen Ausführungen um weitere Aspekte ergänzt: Gabriela Pantring, Vorstandsmitglied der NRW.BANK, erläuterte am Beispiel ihrer Bank, wieso dessen Förderkonzept auch und vor allem in der heutigen Zeit erfolgreich und gefragt sei – beispielsweise zur Förderung und Finanzierung von Digitalisierungsvorhaben. Rachel Tausendfreund vom German Marshall Fund of the United States brachte eine US-amerikanische Perspektive in die Debatte und erklärte ihre Organisation als ‚Gegengeschenk‘ der deutschen Regierung an die amerikanische, anknüpfend an den Marshall-Plan; und Professor Richter hob die bereichernde Wirkung hervor, die der Marshall-Plan auf die europäische Kultur gehabt habe (ohne den Marshall-Plan hätte man in Europa wohl nicht die Liebe zum Jazz gefunden). Richter war es auch, der bei aller Visions-Euphorie einen nüchternen Blick einforderte: So sei der Marshall-Plan sicherlich groß angelegt, am Ende aber auch pragmatische Politik gewesen.

Diese und sich ergebende Fragen wurden beim anschließenden Empfang auf Einladung der NRW.BANK weiterdiskutiert. Wir bedanken uns ganz herzlich für die wunderbare Zusammenarbeit!

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