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Gary Shteyngart: Landpartie im Literaturhaus Köln

Mit satirischem Humor erforscht Gary Shteyngart in seinem großen Amerika-Roman Landpartie (Penguin) die Empfindlichkeiten unserer Zeit. Über das Erzählen unserer pandemischen Gegenwart spricht er mit Kristian Lutze. Aus der Übersetzung von Nikolaus Stingl liest Stefko Hanushevsky.

Es ist fast so, als habe Gary Shteyngart Bocaccios Dekameron ins Jahr 2020 verschoben: Draußen wütet die Pandemie, aber in den behaglichen vier Wänden eines abgeschotteten Landhauses werden Geschichten erzählt, Weine verkostet und intellektuelle Gespräche geführt. Rund um den Schriftsteller Sasha Senderovsky und seine Frau Masha findet sich eine Gruppe unterschiedlichster Stadtflüchtlinge zusammen, um der pandemischen Gegenwart zu entgehen: Die Entwicklerin einer erfolgreichen Dating-App, ein von seinem Fach besessener Professor, ein Gentleman alter Schule und andere nicht minder kuriose Persönlichkeiten. Freundschaften werden vertieft, Liebschaften nehmen ihren Lauf. Doch die Tage der genüsslichen Ausschweifung sind gezählt, als ein berühmter Hollywoodstar zur Gruppe stößt und deren Beziehungsgeflecht auf die Probe stellt. Denn die Isolation kehrt an die Oberfläche, was sonst tief unten brodelt – zumal im Jahr 2020, nach dem Amerika ein anderes sein wird.

Gary Shteyngart hat mit Landpartie einen ungemein zeitgenössischen Roman geschrieben, der die vertrackte Erlebniswelt unserer Gegenwart scharfsinnig seziert – und das mit subversiver Komik. Palimpsestartig scheinen Reminiszenzen an Bocaccio und die großen Klassiker der russischen Literatur auf, Landpartie ist ein intellektuell-unterhaltsames Spiel zwischen literarischer Tradition und unmittelbarer Gegenwartserkundung.

»Gary Shteyngarts Romane sind amerikanisches Kulturgut. Er hat schon immer mit Humor und Herz geschrieben, aber nie so sehr wie hier. Wenn Sie dieses Buch in der Öffentlichkeit lesen, seien Sie bloß vorsichtig: Es kann sein, dass sie laut loslachen müssen – oder dass Ihnen die Tränen kommen« (Jonathan Safran Foer).

 

Ort: Literaturhaus Köln

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